Daten & Fakten zu Hauptgutarten

Im Überseehafen Rostock wurden 2023 erstmals in seiner über 60jährigen Geschichte 30,9 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Das entspricht einem Plus von 6,5 Prozent bzw. 1,9 Millionen Tonnen im Vergleich zum letzten Umschlagrekord aus dem Jahr 2022. Das Gesamtergebnis bestätigt die Leistungsfähigkeit aller im größten Universalhafen an der deutschen Ostseeküste tätigen Unternehmen und Behörden.

Insgesamt gab es im Überseehafen Rostock im Jahr 2023 7.461 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen (2022: 7.800). Davon entfielen 5.657 Anläufe auf Fähr- und RoRo-Schiffe (2022: 5.958).

 

Fähr- und RoRo-Güter

Fähr- und RoRo-Terminal verfügen zusammen über elf Anleger. Der Liegeplatz 64 ist auch für die Abfertigung von Eisenbahnwaggons ausgerüstet. 

Vom Fährterminal führt eine Hochstraße direkt zu den Autobahnen A19/ A20 und mit den in unmittelbarer Nähe gelegenen RoRo-Terminal mit vier Liegeplätzen sowie dem Terminal für Kombinierten Ladungsverkehr bietet der Hafen sowohl für die Linien- als auch für die Trampschifffahrt beste Abfertigungsbedingungen.

Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug im vergangenen Jahr 53 Prozent. Er ist ein Indikator für das ausgewogene Geschäftsmodell und damit die Leistungsfähigkeit des Universalhafens.

Ausbau und Modernisierung

Aus- und Neubau

Liegeplätze 62, 63 und 50

 

Um Schiffe mit einer Länge von bis zu 220 bzw. 250 Metern im Fähr- und RoRo-Bereich abfertigen zu können, wurden die Liegeplätze 62 und 63 umgebaut.

Durch die Erneuerung der Querkai und dem Bau von zwei 37 Meter breiten Rampen am Hafenbecken A im Bereich des Liegeplatzes 50 können auch hier Fähren und RoRo-Schiffe mit einer Länge von bis zu 250 Meter anlegen und umschlagen.

 

Umschlag der Fähr- und RoRo-Güter 2023

16,5 Mio. t

Gesamtumschlag

 

Der Umschlag von rollender Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, ging konjunkturbedingt um 1,2 Millionen Tonnen bzw. um sieben Prozent auf 16,5 Millionen Tonnen zurück. 

 

Umschlag Trucks und Trailer 2023

Minus elf Prozent

Umgeschlagene Trucks und Trailer

 

Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-/Trailer-Einheiten nahm ab: von 579.000 im Jahr 2022 auf 516.000 im vergangenen Jahr, ein Minus von elf Prozent.

 

Abfertigung Fährpassagiere 2023

leichtes Plus

bei Passagieren, beförderten Pkw und Wohnmobilen

 

Der Fährreiseverkehr nahm nach 2022 im vergangenen Jahr weiter zu. Die Anzahl der zwischen Nordeuropa und Rostock beförderten Pkw und Wohnmobile betrug 647.000, ein Plus von drei Prozent.

Mit 2,54 Millionen Passagieren auf den drei Fährverbindungen von Scandlines, Stena Line und TT-Line nach Dänemark und Schweden gab es ein Plus von 40.000 bzw. 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Umschlag Papier, Spanplatten und Zellulose 2023

leichter Rückgang

16.000 Tonnen weniger

 

Der Umschlag von Papier, Zellulose und Spanplatten sank leicht, von 378.000 Tonnen auf 362.000 Tonnen.

 

Eisenbahnwaggon 2023

deutlicher Zuwachs

plus 8.700 Einheiten

 

Die Beförderung von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg stieg deutlich von 18.100 im Jahr 2022 auf 26.800 im vergangenen Jahr.

Der Modal-Split-Anteil der Bahn am Hafenhinterlandverkehr beträgt rund 20 Prozent.

 

Automobillogistik 2023

Im- und Export von Nutzfahrzeugen

mehr als 32.000 Fahrzeuge

 

Der Ansatz von ROSTOCK PORT, die Angebotspalette durch die Ansiedlung eines Hafenterminals für den Automobilumschlag auszuweiten, hat sich als stabilisierend für den Fähr- und RoRo-Verkehr erwiesen.

Das Terminal umfasst zwei leistungsfähige Anschlussgleise mit doppelstöckigen Verladerampen an den Gleisenden sowie eine Pkw-Brücke über die Ost-West-Straße zum Liegeplatz 50.

 

 

 

Kombinierter Ladungsverkehr

Das leistungsstarke Umschlagterminal für Schienen-, Straßen- und Schiffsgüter erstreckt sich auf etwa 80.000 Quadratmetern.

Insgesamt fünf Gleise werden durch zwei kurventaugliche Portalkräne bedient, jeder mit einem Gewicht von 500 Tonnen, einer Höhe von 35 Meter und einer Spannweite von 76,5 Meter. 

Durch Flächenumgestaltungen im Gleisbereich existiert eine zusätzliche Möglichkeit für die Abfertigung von Zügen mit bis 740 Meter Länge

Zahlreichen Kundennachfragen zeigen ein gesteigertes Interesse an umweltfreundlichen Transportketten und das Potential der intermodalen Zugverkehre über den Hafenstandort Rostock. Um diesem Bedarf auch zukünftig gerecht zu werden, leistet der Ausbau weiterer Intermodal-Kapazitäten einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Fähr- und RoRo-Netzwerkes. Gleichzeitig wird damit auch eine CO2-Reduzierung der über den Hafen Rostock laufenden Verkehre erreicht.

Der große Vorteil Rostocks sind verfügbare Gleiskapazitäten im Hafen, die auch kurzfristig die flexible Erschließung zusätzlicher Umschlagkapazitäten ermöglichen.

Derzeit verkehren wöchentlich 45 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (19) in Italien, Bratislava (6) in der Slowakei, Oradea (2) in Rumänien, Dresden (6), Herne (7) und Halle (1) in Deutschland sowie Bettembourg (4) in Luxemburg. Derzeit verkehren wöchentlich 45 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (19) in Italien, Bratislava (6) in der Slowakei, Oradea (2) in Rumänien, Dresden (6), Herne (7) und Halle (1) in Deutschland sowie Bettembourg (4) in Luxemburg.

weitere Informationen unter https://intermodal-rostock.de

 

Umschlag intermodaler Ladeeinheiten 2023

Nachfragedelle

durch gestiegene Energie- und Trassenpreise

 

Im Jahr 2023 gab es einen Rückgang im kombinierten Ladungsverkehr (KV). Der Terminalbetreiber Rostock Trimodal (RTM) schlug rund 115.000 Einheiten und damit zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum um.

Nach vielen Wachstumsjahren ist der Rückgang auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld und auf gestiegene Energie- und Trassenpreise zurückzuführen. 

 

 

 

Schüttgüter

An den Liegeplätzen 23 und 24 können täglich bis zu 20.000 Tonnen Kohle gelöscht werden. 

Für das Entladen von Seekies, Kalkstein, Splitt und Torf (Liegeplatz 22) werden Brückenkrane benutzt. Zentrum von Pier III ist eine Lagerfläche für 300.000 Tonnen Steinkohle. Über Förderbänder wird die Versorgung des benachbarten 500-MW-Steinkohle-Kraftwerkes garantiert. Am Liegeplatz 21 befinden sich eine Aufbereitungsanlage für Seekies und Lagerflächen für Baustoffe, Agrarprodukte, Dünger und andere Schüttgüter. Der Umschlag erfolgt mit einem Hafenmobilkran mit einer Hubleistung von bis zu 84 Tonnen.

Für Schüttgüter stehen im Hafen insgesamt 420.000 Quadratmeter Freilager und 55.000 Quadratmeter gedeckte Lager zur Verfügung.

Neben dem Umschlag von Kohle gehören vor allem Baustoffe, Düngemittel und Getreide zu den bedeutendsten Schüttgütern im Rostocker Hafen.

Schüttgutumschlag 2023

5,7 Millionen Tonnen

deutliche Einbußen

 

Der Schüttgutumschlag lag mit insgesamt 5,7 Millionen Tonnen 20 Prozent unter dem sehr guten Vorjahr. Einbußen gab es beim Umschlag von Getreide, Kohle und Baustoffen. Getreide ist und bleibt die dominierende Schüttgutart im Überseehafen.

 

Stückgut, Schwergut & Container

Stückgut

Pier II ist das Herz des Stückgutumschlags. Hier gehen vorwiegend Metalle, Forstprodukte und Projektladungen aber auch Container über die Kaikanten. Geprägt wird das Bild von Pier II vor allem durch den Umschlag von Windkraftanlagen.

Krananlagen mit einer Tragkraft von bis zu 100 Tonnen sorgen für den schnellen Umschlag von Gütern. Mit zwei Hafenmobilkränen können im Tandem Güter von bis zu knapp 300 Tonnen verladen werden. Des Weiteren stehen am Liegeplatz 16 zwei Kräne zum Be- und Entladen bereit, die wahlweise mit Haken oder Greifern ausgerüstet werden können. Hier werden unter anderem auch Bleche und Rohre für die EEW Special Pipe Construction GmbH umgeschlagen.

Drei solide Kaihallen von je 360 Meter Länge, die über einen land- und wasserseitigen Gleis- und Straßenanschluss verfügen, werden für den Umschlag und die Lagerung genutzt. Insgesamt stehen im Seehafen Rostock 600.000 Quadratmeter Freiflächen sowie 120.000 Quadratmeter gedeckte Lager für Stückgüter zur Verfügung.

 

Schwergut

Der Hafen verfügt mit den Liegeplätzen 10, 15 und 25 über drei Liegeplätze für den Umschlag besonders großer und schwerer Güter. Im Bereich des Liegeplatzes 15 wurden die Schwerlastflächen durch die ROSTOCK PORT GmbH weiter ertüchtigt. Hier befindet sichein spezieller Kai mit schwerlastfähiger Schienenfahrbahn für einen Kran der Firma Liebherr mit einer Hubleistung von bis zu 1.600 Tonnen. Damit ergeben sich Möglichkeiten für den Umschlag extrem schwerer Projektladungen, die aber auch die Attraktivität des Standortes für weitere Ansiedlungen von Unternehmen für die Produktion und Montage von Schwergütern erhöhen.

 

Container

Auch Container können im Überseehafen Rostock an mehreren Terminals umgeschlagen werden. Am General Cargo Terminal des Umschlagsunternehmens Euroports Germany werden Container mit Hilfe der Hafenmobilkrane verladen. Zusätzlich können die Einheiten über das engmaschige Intermodal-Netzwerk mit mehr als 40 wöchentlichen Zugverbindungen sowie den dicht getakteten Fähr- und RoRo-Verbindungen nach Dänemark, Schweden und Finnland mit bis zu 20 Abfahrten pro Tag transportiert werden.

Der Überseehafen Rostock fungiert damit nicht nur als Umschlagspunkt, sondern auch als Sammel- und Verteilzentrum. Dazu werden am Standort Dienstleistungen zum Packen und Umladen von Containern und zur Zollabfertigung angeboten. Zusätzlich betreiben Partner direkt im Hafen ein Container-Depot, um flexibel auf die Nachfrage reagieren zu können. Damit fungiert der Überseehafen Rostock als idealer Verkehrsknoten zum Sammeln und Verteilen von Containern nach Nord- und Kontinentaleuropa.

Umschlagergebnis Stückgut & Schwergut 2023

starker Zuwachs

im wertschöpfungsintensiven Stückgutumschlag

 

Besonders erfreulich war der starke Zuwachs im wertschöpfungsintensiven Stückgutumschlag. Mit 760.000 Tonnen lag der Umschlag 132.000 Tonnen bzw. beeindruckende 21 Prozent über dem Vorjahr. Insbesondere die Verladung von Windkraftkomponenten, aber auch Krananlagen sowie Großrohren nahm im letzten Jahr zu. 

 

 

 

 

Flüssiggüter

Der Ölhafen verfügt über ein Tanklager mit einem Fassungsvermögen von 700.000 Kubikmetern, das für die Lagerung und für den Umschlag von Mineralölen wie Heizöl, Diesel und Ottokraftstoffen vorgesehen ist. Daneben werden auch Erdöl, Flüssigdünger und andere Flüssigprodukte umgeschlagen.

Er bietet Liegeplätze für sechs Tanker bis zu 100.000 tdw, bei einer Umschlagleistung von bis zu 6.000 Tonnen pro Stunde. Der Umschlag erfolgt auch per Kesselwagen, über zwei Pipelines (Schwedt, Böhlen) oder per Tankkraftwagen

Betreiber ist die Grosstanklager Ölhafen Rostock GmbH, eine Tochterunternehmen der Euroports Germany GmbH. Sie ist Dienstleister für alle Mineralölfirmen, die über Rostock umschlagen.

Der Ölhafen ist auch Standort einer Biodieselanlage mit einer Jahreskapazität von 200.000 Tonnen Biodiesel und ca. 25.000 Tonnen Rohglycerin in Futtermittel-Qualität.

Umschlagergebnis Flüssiggüter 2023

5,9 Millionen Tonnen Rohöl für die PCK-Raffinerie

zur Sicherung der Versorgung Ostdeutschlands

 

Der Umschlag von Flüssiggütern stieg um 4,4 Millionen Tonnen und damit um mehr als das Doppelte auf 7,9 Millionen Tonnen an. Insgesamt 5,9 Millionen Tonnen Rohöl (+ 4,7 Millionen Tonnen) wurden von Tankern über den Rostocker Ölhafen in die Pipeline nach Schwedt für die PCK-Raffinerie zur Sicherung und als Beitrag der Versorgung Ostdeutschlands gepumpt.