Rudolph: Kreuzfahrthafen Warnemünde ist touristische Visitenkarte für Mecklenburg-Vorpommern
Sowohl der Hochbau des neuen Kreuzfahrtterminals am Liegeplatz P8 im Werftbecken als auch der Bau der Landstromanlage in Warnemünde haben im Herbst 2019 begonnen. Der Kreuzfahrthafen Warnemünde hat sich in den vergangenen Jahren zum Haupteingangstor für ausländische Tagestouristen nach Mecklenburg-Vorpommern entwickelt und ist damit eine Visitenkarte von Stadt, Land und Bundesrepublik. Ein temporäres Terminalzelt an Liegeplatz P8 war nicht mehr zeitgemäß. In der diesjährigen Kreuzfahrtsaison gingen 98.000 US-Amerikaner, 44.000 Briten, 23.000 Spanier, 22.000 Kanadier, 20.000 Italiener, 12.000 Australier und 97.000 Seereisende aus 149 weiteren Nationen im Rostocker Passagierhafen von Bord der Urlauberschiffe. Zudem ist Warnemünde mittlerweile einer der wichtigsten deutschen Reisewechselhäfen. Mehr als 180.000 Seereisende, davon knapp 140.000 Deutsche, begannen oder beendeten allein in diesem Jahr ihre Kreuzfahrt im Passagierhafen an der Warnowmündung.
„Der Kreuzfahrttourismus ist ein unverzichtbarer Bestandteil der auch weiter wachsenden Tourismuswirtschaft in unserem Land und stärkt so nachhaltig den Tourismusmarkt im Nordosten Deutschlands. Damit sich MecklenburgVorpommern als attraktives Urlaubsland weiterhin erfolgreich um das Wohlergehen der seereisenden Gäste kümmern kann, ist der vorausschauende und nachhaltige Ausbau der Hafen-Infrastruktur unabdingbar. In RostockWarnemünde gehen Stadt und Land diesen Weg kooperativ miteinander. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums wird weiter investiert“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph am Donnerstag vor Ort. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph übergab vor Ort einen Zuwendungsbescheid an die Stadt Rostock für die Erweiterung des Kreuzfahrtterminals.
Hochbau für Kreuzfahrtterminal beginnt
Für das Kreuzfahrtterminal und die Landstromanlage erfolgte im Winterhalbjahr 2018/2019 die Tiefgründung und Betonierung der Fundamentplatte am Liegeplatz P8 im Warnemünder Kreuzfahrthafen. Jetzt startet der Hochbau des Terminals. „Der Baustart des neuen Kreuzfahrtterminals und der Landstromanlage markieren einen wichtigen Schritt, um den Hafen zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Wir sind gerne Partner und unterstützen die Weiterentwicklung von Warnemünde“, bekräftigt Felix Eichhorn, President von AIDA Cruises.
„Zur Verbesserung der Qualität und der Sicherheit der Kreuzschifffahrt in Warnemünde investieren das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und ROSTOCK PORT mehr als 15 Millionen Euro in den Neubau eines weiteren Passagier- und Service-Terminals am Liegeplatz P8. Der Gebäudekomplex, 186 Meter lang und 30 Meter breit, soll zum Saisonstart der Kreuzschifffahrt im Frühjahr 2020 eröffnet werden“, sagt Jens A. Scharner, Geschäftsführer des Kreuzfahrthafens Rostock-Warnemünde.
Mehr Komfort für Reisende – Wirtschaftsministerium unterstützt Erweiterung des Seetouristischen Informations- und Organisationszentrums
An der Stahlkonstruktion für das Dach und die Halle wird bereits gearbeitet. Dazu werden seit der vergangenen Woche etwa 580 Tonnen Profilstahl für die Stützen und Dachbinder montiert. Die Dachdeckung von 2100 Quadratmetern wird in den kommenden Monaten mit so genanntem Trapezblech ausgeführt. Wie schon das Warnemünde Cruise Center am Liegeplatz 7 erhält auch das am Liegeplatz 8 eine Sicherheitsglasfassade; 1.900 Quadratmeter sind es insgesamt. Das „Warnemünde Cruise Center 8“ (WCC8) hat eine Grundfläche von 2.200 Quadratmetern und das dazugehörige zweistöckige Servicegebäude eine Grundfläche von 490 Quadratmetern je Etage. Die 2980 Quadratmeter große Bodenplatte ruht auf 556 Stahlbeton-Bohrpfählen, die im letzten Winter elf Meter tief in das Erdreich eingebracht wurden. Rund 1600 Kubikmeter Beton, 900 Tonnen Bewehrungs- und Profilstahl, 2100 Quadratmeter Trapezblech und 1900 Quadratmeter Glas werden für den Bau des neuen Kreuzfahrtterminals verwendet. Die Mehrzahl der am Bau beteiligten Unternehmen kommt aus Mecklenburg-Vorpommern. Entworfen wurde das WCC8 von dem Rostocker Architekturbüro Bastmann & Zavracky. Für Statik und Bauüberwachung zeichnet das Rostocker Ingenieurbüro Inros Lackner verantwortlich.
Die Planung der Gebäudetechnik erfolgt durch die Ingenieurbüros Hildebrandt & Kindt sowie IBE Mahnke & Schaarschmidt aus Rostock.
ROSTOCK PORT ist Bauherr der Stahl-Glas-Konstruktion und des Servicegebäudes. Der neue Gebäudekomplex erfordert auch eine Umgestaltung des Hafengeländes am Warnemünder Passagierkai. Dazu zählen ergänzende Flächenbefestigungen, neue Straßenführungen und eine teilweise Neugestaltung der Außenanlagen.
Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph übergab beim offiziellen Baustart einen Zuwendungsbescheid an die Stadt Rostock für das Investitionsvorhaben „Erweiterung Seetouristisches Informations- und Organisationszentrum“. Die Anlagen dienen unter anderem der Passagierabfertigung (Check-in der Reedereien), Grenzkontrolle sowie der Gepäckabfertigung. Da die Zahl der abzufertigenden Passagiere stetig gestiegen ist und die bislang am Liegeplatz P8 bestehende mobile Zeltlösung nicht mehr ausreicht, soll das Seetouristische Informations- und Organisationszentrum (SIO) erweitert werden. Dabei werden unter anderem ein festes Abfertigungsgebäude mit einer Grundfläche von rund 2.200 Quadratmetern sowie ein zweigeschossiges Servicegebäude errichtet. Außerdem entstehen 20 Auto- und 17 Busstellplätze. Die Umsetzung der Gesamtmaßnahme erfolgt in zwei Bauphasen. Die erste Phase begann im September 2018; jetzt startet der zweite Bauabschnitt. Die Gesamtinvestitionen betragen mehr als 15,1 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 13,6 Millionen Euro.
Am 1. Mai 2020 plant ROSTOCK PORT zum 60. Geburtstag des Überseehafens Rostock einen Tag der offenen Tür im WCC8.
Umweltfreundliche Steckdosen für Kreuzfahrtschiffe
Rostock schafft die Rahmenbedingungen für umweltfreundlichere Kreuzfahrten. Schon in der kommenden Saison 2020 werden Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde Strom laden und so auf eine umweltfreundliche und abgasarme Energiegewinnung setzen können. „Südöstlich vom S-Bahnhof Warnemünde Werft deutet eine Aufschüttung schon jetzt auf die Bauarbeiten hin, die im Frühjahr fortgesetzt werden. Bereits im III. Quartal können Kreuzfahrtschiffe, die an den Liegeplätzen P7 und P8 des Passagierkais festgemacht haben, umweltfreundliche Energie der Stadtwerke Rostock Netzgesellschaft mit einer Gesamtleistung von bis zu acht MegaVoltAmpere (MVA) beziehen“, informiert Hafenkapitän Falk Zachau, Leiter Seite 4 des Hafen- und Seemannsamtes der Hanse- und Universitätsstadt. Im Jahr 2021 sollen die Kapazitäten dann bis zu 20 MVA ausgebaut werden.
Zunächst werden etwa ein Viertel der den Passagierkai anlaufenden Schiffe das Angebot technisch nutzen können. „Wir hoffen, dass dieser Anteil schnell steigt und die Reedereien ihre Flotten umweltfreundlich ausbauen“, so Hafenkapitän Falk Zachau.
Insgesamt werden etwa 20 Millionen Euro in die Anlagen investiert, die aus dem Landstromgebäude, aus mobilen Anschlusseinrichtungen und der notwendigen verbindenden tiefbaulichen Infrastruktur bestehen. Die Planung und Bauüberwachung liegt in den Händen von Inros Lackner SE Rostock. Das Landstromgebäude mit den Umrichtern und Trafos fertigt die Fa. Powercon aus Hadsund (Dänemark), Landanschlusswagen und Anschlusskästen kommen von der Fa. Stemmann aus Niedersachsen. Für die Tiefbauarbeiten konnte die Rostocker Firma Groth & Co. gewonnen werden. In den folgenden Jahren ist der schrittweise Ausbau der Anlage geplant.
Hinweis:
Zwei Fotos stehen zum Download und zur honorarfreien Verwendung bei Quellenangabe (s. u.) unter der Adresse www.rostock.de/presse oder direkt unter folgenden Links zur Verfügung:
Landanschlusswagen
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Bildrechte: Hafen- und Seemannsamt
Visualisierung des Landstromgebäudes in der maximalen Ausbaustufe
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Bildrechte: Hafen- und Seemannsamt