Meyer: Rostocker Seehafen weiter zukunftsfähig machen - Sicherung der Versorgung - zusätzliche Anstrengungen und Mittel nötig
Am Mittwoch haben sich der Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Michael Kellner und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer über den Rostocker Seehafen informiert. „Zur Ver-ringerung der Abhängigkeit von russischen Energieträgern kommt dem Rostocker Seehafen eine besondere Bedeutung zu. Dazu zählt aktuell auch die Versorgung mit fossilen Energieträgern als Brücken-technologie. Wir sind aktuell auf kurzfristige und schnell umzuset-zende Lösungen angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass Öl von Rostock aus in die vorhandene Pipeline geschickt werden kann, um das PCK in Schwedt zu versorgen", sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Mittwoch in Rostock. „Der mittel- und langfristige Ausstieg aus dem Verbrauch fossiler Energieträger hat für Mecklenburg-Vorpommern oberste Pri-orität. Parallel laufen deshalb die Vorbereitungen weiter, den Seeha-fen Rostock für Erneuerbare Energien zukunftsfest zu machen. Auch hierfür sind zusätzliche Anstrengungen und Mittel notwendig, um den Seehafen Rostock auf diese Aufgaben und Herausforderungen best-möglich vorzubereiten“.
Investitionen in Erneuerbare Energien – Grüner Seehafen Rostock
Das PCK Schwedt hat sich gemeinsam mit einem Forschungsver-bund rund um das Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT) beim Bund für die Errichtung und den Betrieb einer Entwicklungsplattform für Power-to-Liquid Kraftstoffe (PtL-EPP) beworben. „Diese koope-rierende Bewerbung von Rostock und Schwedt wird seitens der Bun-desregierung sehr begrüßt. Es ist wichtig, dass in die Überlegungen von Anfang an einbezogen wird, ob und wieweit eine Nachnutzung und Verstetigung des Pipeline-Projektes Rostock-Schwedt über grüne Energieträger erreicht werden kann“, erläuterte Meyer weiter.
Vor Rostock-Warnemünde ist ein Nationales Offshore-Testfeld in Planung. „Dieses soll über die ursprünglich geplante Nutzung als Er-probungsstandort für Offshore-Windenergieanlagenprototypen hin-aus auch für die Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Ver-sorgung von hafennahen Infrastrukturen sowie die Umwandlung des produzierten grünen Stroms in Wasserstoff an Land oder auf See genutzt werden“, erläuterte Meyer weiter. Darüber hinaus soll im Ha-fen Rostock eine Import-Infrastruktur für Wasserstoff und seine Deri-vate aufgebaut werden. „Es muss weiter in die Zukunft investiert wer-den. Die Landesregierung hat dabei vor allem auch die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse im Blick“, so Meyer.
Errichtung eines Schwerlast-Kais
Der vom Marinearsenal des Bundes übernommene Werftstandort Rostock-Warnemünde im nördlichen Teil des Rostocker Hafenbe-ckens bietet Voraussetzungen für weitere Investitionen. „Möglich wä-ren am Standort auch die Produktion von Offshore-Konverterplattfor-men der nächsten Generation. Um an diesem Standort neben dem Marinearsenal eine entsprechende nachhaltige zivile Mitnutzung zu ermöglichen, ist im südlichen Teil des Werftgeländes die Errichtung eines neuen Schwerlast-Kais notwendig. Dieser Kai soll auch für op-tionale Bedarfe die Bundeswehr zur Verfügung stehen und die Mög-lichkeit bieten, das Anwendungsspektrum der in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut geplanten Wasserstoff-Forschungsfabrik in Rostock zu verbreitern. Hier benötigen wir ein positives Votum vom Bund“, sagte Meyer vor Ort.
Unterstützung vom Bund gebraucht
Die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit betrifft in der aktu-ellen Situation nicht nur Erdgas und Rohöl, sondern auch Kohle. Da-für ist es notwendig, dass der Standort Rostock in die Lage versetzt wird, die genannten Energieträger anzulanden und weiterzuleiten. „Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann es zu deutlichen Mehr-kosten bei der Projektabwicklung und dem Hafenumbau kommen. Hierzu zählt beispielsweise auch die Errichtung eines Redundanz-Liegeplatzes als Tiefwasser-Liegeplätze für Rohöl und grüne Ener-gieträger. Darüber hinaus muss auch das Verfahren für die Seeka-nalvertiefung beschleunigt werden. Deshalb haben wir die Bundes-regierung gebeten zu prüfen, inwieweit Kosten durch geeignete fi-nanzielle Hilfen des Bundes kompensiert werden können“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Rein-hard Meyer abschließend.
Pressemitteilung vom Ministerium für Wirtschaft, Infrastrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Landes Mecklenburg-Vorpommern